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  • Aktualisiert am 11.11.2020

Passwort-Manager - Browser-Intern, Open-Source oder Premium?

Sichere und einzigartige Passwörter für Webseiten und Programme sind Pflicht. Doch wie erstellst du mehrere, komplexe Kennwörter, ohne sie zu vergessen? Mit einem Passwortmanager. Wie wichtig ein guter Passwort-Manager ist, habe ich bereits im Artikel "Passwort-Manager - unverzichtbar oder optional?" erklärt.

Es bleibt jedoch die Frage, welche Art am besten geeignet ist.
Die Programme lassen sich grundsätzlich in die Kategorien Premium, Open-Source (meist Freeware) und Browser-Intern (kostenlos) unterteilen.

Im nachfolgenden Artikel zeige ich dir, wie sich die verschiedenen Arten voneinander unterscheiden und welcher Passwort-Manager der richtige für dich ist.

Browser-interne Passwort-Manager

Die meisten Browser haben eine integrierte Funktion und diese kümmert sich automatisch um Passwörter. Die Zugangsdaten lassen sich zentral in der Cloud speichern und stehen dir auf jedem Computer zur Verfügung. Bevor deine Daten in das Netz wandern, werden sie vom Browser verschlüsselt.

Viele Nutzer sind deshalb der Meinung, dass sie keinen eigenständigen Passwort-Manager benötigen, denn eine Browser-Passwortverwaltung würde locker ausreichen.

Eine Browser-Passwortverwaltung ist bequem und einfach – besitzt aber einige Nachteile. | © Shutterstock: Yuri-Arcurs

Bequem und praktisch?

Kostenloses Passwort-Management direkt im Browser klingt nach einer bequemen und vorteilhaften Lösung - doch es gibt gravierende Nachteile!

Die Sicherheitsstufe der browsereigenen Passwort-Manager ist nicht sehr hoch.
Ein weiterer Nachteil ist die Synchronisierung deiner Passwörter auf mehreren Geräten, denn die funktioniert in der Praxis nur, wenn du auf jedem Gerät den gleichen Browser benutzen kannst.

Bei der Arbeit, unterwegs am Smartphone oder in der Schule bzw. Uni kannst du dir den Browser nicht immer aussuchen. Auf dem Apple iPhone lässt sich der Mozilla Firefox nicht verwenden und in vielen Unternehmen und Universitäten ist Google Chrome aus Datenschutzgründen verboten.

Eine Browser-Passwortverwaltung ist zwar bequem und kostenlos. Von der Benutzerfreundlichkeit, dem Funktionsumfang und der Sicherheit her ist eine Browser-Passwortverwaltung jedem eigenständigen Passwort-Manager unterlegen.

Vorteile

  • keine Installation von Software nötig
  • kostenlos
  • einfach und bequem
  • Zugangsdaten werden automatisch bei Logins eingetragen

Nachteile

  • sehr niedrige Sicherheitsstufe
  • nutzen andere Personen deinen Rechner, können sie deine gespeicherten Login-Daten nutzen
  • es können keine weiteren Daten (bspw. Bank- und Kreditkartendaten) gespeichert werden.
  • Synchronisation auf mehreren Geräten nur bei Verwendung des gleichen Browsers
  • keine Möglichkeit den Funktionsumfang zu erweitern

Eigenständige Passwort-Manager als Open-Source- und Freeware-Version

Viele Passwort-Manager sind Open-Source und / oder haben eine kostenlose Version.

Die meisten eigenständigen Programme werden heruntergeladen und als Software installiert. Darüber hinaus gibt es Passwort-Manager, die direkt im Browser laufen und nicht installiert werden müssen. Die Zugangsdaten werden je nach Programm lokal auf deiner Festplatte, online in der Cloud oder sowohl online als auch lokal gespeichert.

Passwort-Manager ermöglichen einen unbeschwerten und sicheren Online-Aufenthalt. | © Shutterstock: gpointstudio

Starke Lösung, mit leichten Schwächen

Dank einer starken Verschlüsselung haben Dritte – inklusive des Anbieters oder Herstellers – keinen Zugang zu den gespeicherten Daten.

Ein eigenständiger Passwort-Manager speichert und verwaltet deine Zugangsdaten (Passwörter, Benutzernamen und E-Mail-Adressen) und generiert per Mausklick individuelle, sichere und einzigartige Kennwörter für Webseiten und Anwendungen.

Im Vergleich zu einer einfachen Browser-Passwortverwaltung ist ein eigenständiger Passwort-Manager eine vollwertige Passwort-Management-Lösung mit vielen nützlichen Funktionen.

Vorteile

  • kostenlos
  • Hohe Sicherheit dank starker SSL-Verschlüsselung
  • Speicherung von Passwörtern und weiteren Daten (u.a. Benutzernamen, E-Mail-Adressen, Bank- und Kreditkartendaten)
  • Zugangsdaten können automatisch bei Logins eingetragen werden
  • Synchronisation auf mehreren Geräten, da Browser-unabhängig
  • Import und Export der Zugangsdaten möglich
  • einige Open-Source-Passwort-Manager lassen sich auf dem eigenen Server installieren / betreiben

Nachteile

  • Einsatz in Unternehmen ist in der Regel nicht erlaubt 
  • kaum Möglichkeit den Funktionsumfang zu erweitern

Wie du siehst, sind eigenständige Open-Source-Programme den Browser-Passwort-Managern in allen Bereichen überlegen.

Eine Open-Source-Lösung besitzt einen deutlich größeren Funktionsumfang, lässt sich intuitiver bedienen und individuell an deine Bedürfnisse anpassen. Musst du dich zwischen einer Browser-Passwortverwaltung und einem eigenständigen Passwort-Manager entscheiden, solltest du unbedingt letzteres wählen.

Welchen Mehrwert bietet ein Premium-Passwort-Manager?

Die meisten Freeware- und Open-Source-Programme dürfen ausschließlich in privaten Haushalten verwendet werden. Eine Nutzung im geschäftlichen Umfeld ist den kostenpflichtigen Premium-Version vorbehalten.

In vielen Unternehmen benötigen mehrere Personen Zugriff auf Zugangsdaten. Dies ist mit Freeware-Passwort-Manager in der Regel nicht möglich, da diese maximal einen Benutzer haben.

Premium-Passwort-Manager sind ideal für Unternehmen | © Shutterstock: Monkey Business Images

Der Funktionsumfang einer Premium-Version ist zudem deutlich größer und dir stehen weitaus mehr Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Kostenpflichtige Passwort-Manager speichern neben deinen Zugangsdaten wichtige Notizen, Kreditkartendaten und viele weitere Informationen. Du kannst die Sicherheit deutlich erhöhen, indem du zusätzlich zum Master-Passwort einen oder mehrere Faktoren (SMS, E-Mail, Google) für den Zugang zum Datensafe aktivierst.

Sind Apps für die mobilen Betriebssysteme Android oder iOS vorhanden, ist der Zugang sogar per Fingerabdruck (Touch ID) oder via Face ID möglich. Beide Verfahren sind sicher und bequem.

Vorteile

  • Hohe Sicherheit dank starker SSL-Verschlüsselung
  • Speicherung von Passwörtern und weiteren Daten (u.a. Benutzernamen, E-Mail-Adressen, Bank- und Kreditkartendaten)
  • Zugangsdaten können automatisch bei Logins eingetragen werden
  • Synchronisation auf mehreren Geräten, da Browser-unabhängig
  • Eigene Konfiguration möglich
  • Import und Export der Zugangsdaten möglich
  • Datensicherung oft zusätzlich durch Backup-Funktion möglich 
  • Zugangsdaten können mit anderen Personen geteilt werden
  • Individuelle Rechte- und Benutzerverwaltung

Nachteile

  • nicht kostenlos
  • Konfigurationsaufwand ist oftmals größer als bei kostenlosen Passwort-Managern

Kostenlos vs. Premium - Die Entscheidungshilfe

Für einen sicheren Umgang mit deinen Daten ist ein Passwort-Manager unumgänglich. 

Verwendest du den Passwort-Manager ausschließlich im privaten Umfeld und benötigst keine Zusatzfunktionen, sollte eine kostenlose Software in der Regel ausreichen.

Soll die Software im Unternehmen zum Einsatz kommen, ist ein kostenpflichtiger Passwort-Manager ratsam, da dieser mehr Funktionen abdeckt. Die meisten Anbieter bieten kostenlose Testversionen, mit denen du einen Einblick in die Software bekommst.

So findest du den richtigen Passwort-Manager

Es gibt unzählige Programme mit unterschiedlichen Funktionen und Eigenschaften. Eine manuelle Suche im Internet nimmt deshalb eine Menge Zeit und Nerven in Anspruch.

Wir wissen genau, wie aufwendig eine manuelle Suche nach einem geeigneten Passwort-Manager ist. Dies ist einer der Gründe, weshalb wir unsere Vergleichsplattform Viewnit entwickelt haben.

In unserem Sofware-Finder kannst du dir eine Vielzahl von Passwort-Managern ansehen und die einzelnen Programme und deren Pakete miteinander vergleichen.

Passwort-Manager im Softwarefi

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Chris,
Experte im Bereich IT-Sicherheit

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