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  • Ratgeber
  • Aktualisiert am 12.06.2020

Augen auf beim PC-Verkauf!

Wer kennt es nicht: Der Computer wird mit der Zeit immer langsamer, lauter oder wird den Anforderungen einfach nicht mehr gerecht. Nicht nur Gamer tauschen ihre PCs in regelmäßigen Abständen aus und legen Wert auf eine aktuelle Hardware.

Wenn man schon Geld für einen neuen Computer ausgeben muss, sollte der alte PC wenigstens so lukrativ als möglich verkauft werden. Über eBay und diverse Online-Anzeigenmärkte lassen sich gebrauchte Computer einfach und schnell verkaufen.

Achtung: Den fertig eingerichteten Computer samt Betriebssystem und Programmen solltest du auf keinen Fall verkaufen! Du weißt ja schließlich nicht, was der Käufer mit deinem alten Computer macht. Dasselbe gilt für den Fall, dass du deinen alten Computer entsorgen möchtest. Du würdest dich wundern, wie viele wertvolle Daten bereits von Schrottsammlern gefunden wurden!

Den alten Computer zu Geld machen. | © Adobe Stock – ViDi Studio

Die persönlichen Daten einfach löschen

Löschst du deine persönlichen Daten in Windows, landen diese zunächst im Papierkorb. Das Gleiche trifft auf Macintosh- und Linux-Betriebssysteme zu. Wird der Papierkorb manuell geleert oder ist voll, werden die Dateien aus dem Papierkorb entfernt, aber nicht sicher gelöscht. Stattdessen entfernt dein Betriebssystem lediglich die Verweise auf die "gelöschten" Dateien im Inhaltsverzeichnis (Index) der Festplatte.

Danach wird der Bereich automatisch zum Überschreiben freigegeben. Dieser wichtige Vorgang findet aber vielleicht niemals statt und somit befinden sich deine vermeintlich entsorgten Dateien noch immer auf deiner Festplatte. Die einfach gelöschten Daten sind mit normalen Bordmitteln des Betriebssystems nicht mehr erreichbar, sie lassen sich jedoch mit einem Undelete-Tool wiederherstellen.

Bist du davon überzeugt, dass ein einfaches Löschen nicht ausreicht, ist der nächste logische Schritt eigentlich das Formatieren, oder?

Alles klar, dann formatiere ich meine Festplatte!

Einfach die Festplatte formatieren und den PC im Werkszustand verkaufen, klingt vielleicht nach einer guten Idee. Unter Umständen kann das Ganze jedoch zu einem richtigen Super-GAU werden.

Angenommen, auf deinem Computer befinden sich private Bilder, Videos, persönliche Dokumente und andere wichtige Daten. Was denkst du passiert mit diesen Dateien, wenn du deine Festplatte einfach nur formatierst?

Bei der klassischen Formatierung (High-Level-Formatierung) wird die Dateisystemstruktur lediglich neu angelegt. Dies bedeutet, dass das komplette Inhaltsverzeichnis vollständig gelöscht und durch einen neuen Index ersetzt wird. Trotz der Formatierung befinden sich die noch immer Dateireste und Verweise auf die Daten auf deiner Festplatte. Die klassische Formatierung ist somit kein sicheres Löschverfahren!

Mit einem passenden Recovery-Tool kann der Käufer (oder ein findiger Schrottsammler) die vermeintlich gelöschten Daten leicht wiederherstellen.

Womöglich wird er einfach nur Spaß mit deinen Bildern, Videos und anderen persönlichen Dokumenten haben. Vielleicht entdeckst du deine privaten Bilder jedoch plötzlich auf Facebook oder erhältst einen „nett geschriebenen“ Erpresserbrief mit einer hohen Geldforderung.

So oder so, die eventuellen unangenehmen Konsequenzen des einfachen Löschens solltest du dir besser ersparen! Stattdessen nimmst du dir bitte etwas Zeit, um deine Daten sicher und endgültig zu löschen.

Was heißt sicheres Löschen und wie geht das?

Mit einem Datenshredder (auch data eraser oder file wiper genannt) kannst du einzelne Dateien, Verzeichnisse, Partitionen und ganze Festplatten sicher löschen.

Im ersten Schritt werden die ausgewählten Daten von deiner Festplatte entfernt. Danach wird der freie Speicherplatz mit zufälligen Zahlen überschrieben. Wie oft der freie Speicher überschrieben wird, hängt von der gewählten Software und der Löschmethode ab.

Ein guter Datenshredder sollte 4 bis 5 Löschalgorithmen unterstützen. Es gibt mehrere, standardisierte Löschmethoden, die Daten sicher und endgültig entfernen. Einer der sichersten und beliebtesten Methoden ist der "Peter Gutmann Algorithmus". Bei diesem wird der freie Speicherplatz ganze 35-mal mit einem zufälligen Bitmuster überschrieben. Durch das mehrfache Überschreiben befinden sich auf deinen Festplatten keine Dateireste oder Verweise auf die Dateien mehr und somit ist eine Wiederherstellung per Recovery-Software unmöglich.

Craig Wright, ein bekannter Forensik-Experte, hat eine Studie mit dem Namen "Overwriting Hard Drive Data: The Great Wiping Controversy" durchgeführt. Laut seinen Ergebnissen sinkt die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Datenwiederherstellung bereits nach dem einmaligen Überschreiben auf praktisch null.

Welchen Datenshredder soll ich nehmen?

Habe ich dich davon überzeugt, dass du deine persönlichen Daten vor einem Verkauf oder der Verschrottung sicher löschen sollst, benötigst du nur noch ein geeignetes Programm. Mit den Bordmitteln von Windows kannst du deine Daten leider nicht endgültig löschen. Man muss keinesfalls ein Fachmann sein, um die einfach gelöschten Dateien mit einem Recovery-Tool wiederherzustellen.

Wurden die Daten jedoch mit einem Datenshredder durch ein mehrfaches Überschreiben vernichtet, lassen sie sich nicht mehr restaurieren.

Datenshredder sind effektive und einfache Programme, die keine große Einarbeitungszeit erfordern. Du kannst deine Daten in kürzester Zeit löschen:

  1. Den Datenshredder starten
  2. Dateien, Verzeichnisse, Festplatten oder Partitionen auswählen
  3. Eine Löschmethode wählen
  4. Den Löschvorgang starten

Du suchst nach einem Datenshredder mit dem du deine persönlichen Daten sicher und endgültig löschen kannst?

Auf Viewnit kannst du die verschiedenen Programme in Hinblick auf Funktionen und Preise miteinander vergleichen und findest mühelos den individuell besten Datenshredder.

Datenschredder im Vergleich

In unserer Datenshredder-FAQ findest du die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Thema Datenlöschung. Möchtest du Daten von einer SSD-Festplatte, einem USB-Stick oder einer Speicherkarte endgültig löschen, findet du in unserer FAQ wertvolle Informationen.

Festplatten physikalisch zerstören

Herkömmliche Datenträger bestehen aus mehreren, übereinander angeordneten Scheiben und diese werden von den Schreib- und Leseköpfen beschrieben. Bei der physikalischen Zerstörung müssen die Scheiben so stark als möglich beschädigt werden. Es lassen sich nicht nur klassische SATA-Festplatten, sondern auch SSD-Festplatten, USB-Sticks und Speicherkarten physisch zerstören.

Grundsätzlich hast du die Wahl zwischen 3 Möglichkeiten:

  • starke Hitze (der Schmelzpunkt einer magnetisierbaren Kobalt-Nickel-Legierung liegt bei ca. 700 °C)
  • rohe Gewalt (die Scheiben müssen gebrochen oder stark verbogen sein)
  • ein starker Neodym-Magnet (kostet rund 50 Euro) reicht aus

Aufgrund des hohen Schmelzpunkts reicht es nicht, wenn du deine Festplatte im Grill, Backofen oder in einem Lagerfeuer erhitzt. Stattdessen benötigst du entweder einen Schmelzofen oder einen Schweißbrenner.

Entscheidest du dich für die rohe Gewalt, solltest du die Festplatte auseinanderbauen, damit du die Scheiben mit einem Hammer, einer Axt oder mit einer Spitzhacke zerstören kannst.

Willst du deine persönlichen Daten mit einem starken Magnet löschen, benötigst du in jedem Fall einen speziellen Magneten. Der weiter oben empfohlene Magnet besitzt eine starke Haftkraft von rund 420 Kilogramm. Er zerstört zuverlässig sämtliche Daten, du kannst dich damit aber auch unter Umständen verletzen.

Wie du siehst, haben alle 3 physikalischen Zerstörungsmöglichkeiten einen Haken und sind um einiges aufwendiger als ein mehrfaches Überschreiben mit einem Datenshredder. 

Festplatten sollten physisch zerstört werden. | © Adobe Stock - Firma V

PC-Verkauf ohne unliebsame Konsequenzen

Bevor du deinen alten Computer verkaufst oder ihn verschrottet, solltest du sämtliche Datenträger (oder zumindest alle persönlichen Dateien) mit einem Datenshredder endgültig löschen. Durch das mehrfache Überschreiben lassen sich die sensiblen Daten nicht mehr rekonstruieren und landen somit auf keinen Fall in fremden Händen.

Alternativ kannst du deine Festplatten physikalisch zerstören oder die Daten von einem Fachmann vernichten lassen. Ein Datenshredder ist die einfachste, schnellste und preiswerteste (einige Tools sind sogar kostenlos) Datenlöschungs-Methode. Du benötigst weder Vorkenntnisse noch viel Zeit für die sichere Löschung.

Falls du die Daten in Zukunft noch benötigst, erstellst du am besten eine Sicherung mit einer Backup-Software.

Sobald du deine persönlichen Daten endgültig gelöscht hast, kannst du deinen Computer guten Gewissens verkaufen oder entsorgen. Danach kaufst du in Ruhe einen neuen PC und überträgst die gesicherten Dateien auf die neue Festplatte.


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Chris - Redakteur & Experte im Bereich IT-Sicherheit
Chris,
Experte im Bereich IT-Sicherheit

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